Auszüge aus dem Pressespiegel zu Soshana's Dokumentarfilm "Überall alleine. Die Malerin Soshana"
3SAT- Dokumentation, Dezember 2013:
http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/173798/index.html
Dieses Selbstportrait Soshanas zeigt sie als traurige, einsame Frau
Überall alleine - Die Malerin Soshana
Unter Mitwirkung ihres Sohnes Amos Schüller entstand dieses Filmdokument über die 1927 in Wien als Susanne Schüller geborene Malerin Soshana. Als Jüdin ins Exil gezwungen lauten ihre Lebensstationen USA, Israel, Paris, sie verkehrt in Künstlerkreisen und wird selbst zur anerkannten Malerin. Die mittlerweile 86jährige malt trotz eines Schlaganfalls noch nahezu täglich - das Porträt eines ungewöhnlichen Lebens.
Soshana wird am 1. September 1927 als Susanne Schüller in Wien geboren. Im Alter von 11 Jahren muss sie als Jüdin vor den Nazis fliehen, zuerst in die Schweiz, dann nach London und schließlich in die USA. Dort lernt sie mit 14 Jahren einen ihrer Lehrer, den damals 50-jährigen Beys Afroyim, selbst Maler, näher kennen. Dieser nimmt sich des Mädchens an und macht sie schließlich zu seiner Geliebten. Gemeinsam portraitieren sie unter anderem zahlreiche prominente Exilanten, darunter Thomas Mann, Franz Werfel am Totenbett, Bruno Walter
und Otto Klemperer.
In der ehemaligen, nunmehr arisierten Manschettenknopffabrik von Soshanas Vater werden während des Krieges NSDAP-Parteiabzeichen hergestellt. Angesichts der vor den Toren Wiens heranrückenden Roten Armee versucht man, alle Spuren zu beseitigen, indem Abzeichen und Stanzformen per Schubkarren an den Donaukanal verbracht und dort ins Wasser gekippt werden. 1947 wird das Unternehmen den rechtmäßigen Besitzern zurückerstattet.
Soshana und Beys Afroyim heiraten 1945, 15 Monate später kommt ihr Sohn Amos zur Welt. Die Familie lebt in New York, bis 1949 der republikanische Senator McCarthy mit einer Kampagne gegen "kommunistische Umtriebe" in den USA beginnt. Da Afroyim als deklarierter Kommunist befürchten muss, festgenommen zu werden, flüchtet er mit seiner Familie zuerst nach Europa und schließlich nach Israel.
Dort lässt sich das Paar scheiden.
Soshana lässt ihren Sohn Amos in der Obhut ihres Großvaters zurück und übersiedelt 1952 nach Paris, dem damaligen weltweiten Zentrum der Kunst. Viele Künstler, die in der bildenden Kunst und der Literatur Rang und Namen haben (oder später bekommen sollen) treffen dort zusammen. Soshana arbeitet jahrelang teilweise unter erbärmlichen Bedingungen im ehemaligen Atelier von Paul Gaugin. Zahlreichen Künstler, unter anderem Sartre und Picasso, zählen zu ihrem Bekanntenkreis. Mit dem wenigen Geld, das sie damals als Künstlerin verdient, beginnt Soshana ab Mitte der 1950er-Jahre zahllose Fernreisen zu unternehmen, die sie - für eine Frau in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich - teilweise in die entlegensten Winkel der Erde führen. Die asiatischen kalligrafischen Maltechniken inspirieren sie dabei ebenso wie die Landschaften Indiens und Afrikas.
links: Kalligrafie, rechts: Sarajevo
Der in der Zwischenzeit international anerkannten Künstlerin werden weltweit Ausstellungen ermöglicht, etwa 1957
in Peking oder 1964 in Mexiko. Weitere Ausstellungen finden in New York, Tokyo, Brasilien und anderen Staaten Süd-
und Zentralamerikas sowie im Musée Picasso in Antibes statt.
Nach einem längeren Aufenthalt in New York kehrt Soshana 1985 nach Wien zurück. So lange es ihr gesundheitlich möglich ist, unternimmt sie weiterhin Reisen in alle Welt - so wie in den früheren Jahren alleine. Im Spätherbst 2008 erleidet Soshana einen Schlaganfall. Obwohl sie seither in ihrer Motorik eingeschränkt ist, malt sie seit ihrer Genesung weiterhin nahezu jeden Tag. Am 2. September 2009 wird Soshana mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet, im Frühjahr 2010 wird ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen.
Sendedaten:
Sonntag, 29. Dezember 2013, um 9.05 Uhr, Stereo, 16:9
Credits:Eine Dokumentation von Werner Müller, Ulrike Halmschlager und Amos Schüller, Österreich 2013
Buchtipp:
Angelica Bäumer, Amos Schueller (Hrsg./Eds.), Soshana, Werk und Leben - Work and Life, Ambra-Verlag 2010
ISBN: 978-3-99043-362-1
Der Standard, 27. Dezember 2013:
http://derstandard.at/1385172227679/Weltreisende-fuer-die-Kunst-TV-Portraet-der-kosmopolitischen-Kuenstlerin-Soshana
Weltreisende für die Kunst: TV-Porträt der kosmopolitischen Künstlerin Soshana
Für seine Filmdokumentation "Überall alleine – Die Malerin Soshana" hat sich der Regisseur und Produzent Werner Müller auf die Spuren der Künstlerin begeben
Wien - Mit zwölf Jahren zeichnete sie in Frankreich, wohin sie mit ihrer Familie vor den Nazis geflohen war, "Hitler als Cloun". 1941 emigrierte die Familie in die USA, sieben Jahre später gab sich Susanne Schüller den Künstlernamen Soshana. Sie porträtierte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, Künstler und Wissenschafter und wurde selbst von Picasso porträtiert. 1927 in Wien geboren, bereiste sie mit ihrem Mann Beys Afroyim die Welt. 1950 ließ sich das Künstlerpaar scheiden, 1985 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie bis heute täglich malt.
Für seine Filmdokumentation "Überall alleine – Die Malerin Soshana" hat sich der Regisseur und Produzent Werner Müller auf die Spuren
der kosmopolitischen Künstlerin begeben. Am Sonntag um 9.05 Uhr auf 3sat. (asch, DER STANDARD, 28./29.12.2013)